
Peoples Tales: Rhine-Main Archipelago
de_colonialanguage, Ani Menua, Elena Malzew & Irina Denkmann
Kultur spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung demokratischer Werte durch künstlerisches und soziales Schaffen. Wie sieht ihre Rolle und Partizipation in hiesigen demokratischen Strukturen aus?
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen Millionen Menschen aus dem Ostblock, oft über Programme wie für jüdische Kontingentflüchtlinge oder Spätaussiedler. Ihre Abschlüsse wurden häufig nicht anerkannt und aufgrund ihrer Russischsprachigkeit wurden sie pauschal als „Russen“ bezeichnet, was zu Stigmatisierung führte.
Seit 2020 etabliert sich der Begriff „PostOst“, der differenzierte Identitäten sichtbar macht. People's Tales. Rhine-Main Archipelago behandelt koloniale Strukturen in Hessen und Spätaussiedler:innen aus Osteuropa, Zentralasien und dem Kaukasus. Das Ziel ist, ein tieferes Verständnis für jene Gruppen zu entwickeln, die seit den 1990er Jahren – einschließlich der seit 2022 Zugezogenen – nach Deutschland migriert sind, und ihre prägende Präsenz sichtbar zu machen.
Drei partizipative Workshops bilden das Herz der Recherche. Sie schaffen sichere Räume, in denen diasporische Communities ihre Perspektiven teilen. Zwei Podcast-Episoden erweitern den Dialog digital und vertiefen kulturelle, soziale und historische Hintergründe. Der mobile Leseraum Slow Shelfs lädt als öffentlicher Begegnungsort zum Verweilen, Lesen und Austausch ein. Layers and Realms zeigt Ergebnisse aus den Workshops und visualisiert kollektive Erinnerungen sowie kritische Auseinandersetzungen mit kolonialen Kontinuitäten in Hessen.
Das Kollektiv de_colonialanguage, Ani Menua, Elena Malzew und Irina Denkmann vereinen Expertise aus Kunst, Aktivismus und Forschung zu PostOst. Sie arbeiten transkulturell mit diasporischen Communities und entwickeln Formate zwischen öffentlichem Raum, Vermittlung und künstlerischer Praxis.
