
Peoples Tales: Rhine-Main Archipelago
Workshop 2: Deep Looking
CoMoon e.V.
Im Mai 2026 werden im Rahmen eines zweitägigen Workshops die institutionellen Strukturen hessischer Aufnahmelager für Geflüchtete und Migrant:innen als antihumanistische und inhumane Phänomene untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der kritischen Analyse spezifischer Räume und ihrer Entwicklung von 1990 bis heute.
Ziel ist es, diese Orte nicht nur als administrative Einrichtungen, sondern auch als spezifische Räume sozialer, politischer und rechtlicher Praktiken zu begreifen. Letztere tragen maßgeblich zur Erfahrung von Marginalisierung bei. Anhand ausgewählter Beispiele werden die Strukturen, Funktionsweisen und räumlichen Konfigurationen von Aufnahmelagern untersucht und in Beziehung zu migrationspolitischen Entwicklungen gesetzt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, wie sich diese Räume seit 1990, insbesondere im Zeitraum von 2010 bis 2025, verändert haben und welche Kontinuitäten oder Brüche dabei sichtbar werden.
Der Workshop kombiniert künstlerische Raum- und Migrationsforschung mit interdisziplinären Perspektiven. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis für die historischen und gegenwärtigen Dynamiken dieser Aufnahmelager zu entwickeln sowie Strategien zu diskutieren, wie menschenrechtliche Standards gestärkt und alternative Ansätze sichtbar gemacht werden können. Der Workshop erarbeitet alternative Narrative und Erinnerungspraktiken, die der systematischen Entmenschlichung dieser Erfahrungen entgegenwirken und neue Formen des Widerstands und der Solidarität entwickeln.
Zentrale Untersuchungsorte sind das Oberursel Lager, in dem die strukturellen Kontinuitäten und Transformationen analysiert werden sowie die Geschwister-Scholl-Schulen in Offenbach und Wiesbaden, in denen die Umnutzung von Bildungsräumen zu Unterbringungseinrichtungen untersucht wird.
Veranstaltungen dieser Reihe

Peoples Tales: Rhine-Main Archipelago
Workshop 2: Deep Looking
