©Eleonora HerderTRAD IS A TRAP – für eine neue Frankfurter Stadtteilküche
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Das Projekt untersucht ästhetische Mechanismen, mit der sich neurechte Ideologien – insbesondere in Form von antifeministischen Frauenbildern – in die Gesellschaft einschreiben und stellt dem ein emanzipatorisches Modell gemeinschaftlicher Sorgearbeit entgegen.
Immer häufiger treten Frauen als aktive Akteurinnen innerhalb der rechten Szene auf. In Forschung und medialer Öffentlichkeit wird dieses Phänomen jedoch bislang vernachlässigt. Antifeminismus fungiert dabei nicht nur als verbindendes Element zwischen rechtsradikalen und rechtskonservativen Milieus, sondern auch als Türöffner in bürgerliche Kreise. Besonders die Figur der Mutter und Hausfrau spielt eine zentrale Rolle: Als sogenannte „Tradwives“ wird sie zur Projektionsfläche, über die rechtsextreme Ideologien in den scheinbar unpolitischen Raum der Familie vordringen.
Das Projekt will für die ideologische Aufladung rechten Designs sensibilisieren und zeigen, wie rechte Inhalte über Kochsendungen oder Backrezepte schleichend in unsere Feeds – und schließlich in unsere Denkweisen – gelangen.
Die Performance stellt diesem reaktionären Frauenbild ein emanzipatorisches Modell gemeinschaftlicher Sorgearbeit entgegen. Das Publikum ist an mehreren Tagen dazu eingeladen, in einer Laborsituation mitzukochen und gemeinsam mit den Performerinnen – Schauspielerin Anna Stiede und Schlagzeugerin Teresa Riemann – in Rechercheergebnisse einzutauchen. Dabei geht es nicht nur um Analyse, sondern auch um Selbstreflexion: Wann folgen wir unbewusst rechtem Design? Was spricht uns daran an?