Unter der Devise Design for Democracy. Atmospheres for a better life möchten wir in der Region Frankfurt RheinMain eine Plattform für gesellschaftliche Transformation durch Design schaffen – nachhaltig und partizipativ. Dabei sollen Initiativen und Projekte entstehen, die die Qualität unseres Zusammenlebens verbessern, den Zusammenhalt der Region und die Demokratie stärken – und das über das Projektjahr 2026 hinaus. In 10 Handlungsfeldern widmen wir uns den großen Herausforderungen unserer Zeit. Die Handlungsfelder sollen strukturgebend sein und sind als Kategorien zu verstehen und können sich auch überschneiden oder nebeneinander stehen.
Wichtig zu erwähnen: Die folgenden Projekte finden wir toll, stehen aber nicht im Kontakt zu ihnen. Sie kommen bewusst nicht aus der Region RheinMain. Zudem findet Ihr hier teils große Projekte und Prozesse, für die es eine sehr viel längere Umsetzungszeit als die Laufzeit der World Design Capital 2026 benötigt. In unserem → Open Call 2024 konnten deshalb auch alleinstehende kleine Projekte, Einzelveranstaltungen oder andere kleinere Teil-Aktionen aus großen Prozessen eingereicht werden.
Arbeiten
StadtFabrik: Neue Arbeit. Neues Design, © Peter Kainz/MAK
Haus der Materialisierung, © Raquel Gomez
Digitalisierung und Pandemie haben die Transformation unserer Arbeitswelt enorm beschleunigt. Veränderte Bedürfnisse der Arbeitenden, diverse Arbeitszeit und Arbeitsplatzmodelle erfordern Visionen für neue Arbeitsorte und Gemeinschaften in der Stadt und auf dem Land. Innovative Lösungswege und Modellprojekte, die funktional gemischte sowie gemeinschaftlich genutzte Arbeitsorte und Quartiere entwickeln, können sowohl den Gebäudebestand intensiver weiternutzen als auch Zeit und Emissionen durch kurze Wege einsparen. Aber auch Arbeitsprozesse, Verwaltung und digitale Infrastrukturen tragen dazu bei, dass wir uns in unserem Arbeitsumfeld wohl fühlen, gleiche Zugänge für alle ermöglichen und gesund bleiben. Selbstständigkeit, Flexibilität, Gemeinschaft und Teilhabe sind wichtige Aspekte der Arbeits- und somit auch der Lebenswelt von morgen.
Beispiele:
→ ZIRKA – Zentrum für interdisziplinäre Raum- und Kulturarbeit, München
→ DigitalService, Berlin
→ Haus der Materialisierung, Berlin
Bauen & Wohnen
Bezahlbar, nachhaltig und zukunftsfähig!
Ressourcenschonendes, serielles und kreislaufgerechtes Bauen sowie eine nachhaltige Bodenpolitik spielen eine bedeutende Rolle in der Gestaltung unseres Zusammenlebens. Die Erforschung neuer Materialien und die Erprobung von ReUse-Möglichkeiten von Abfall-Produkten und Bauteilen bieten ein weiteres Experimentierfeld. Statt des Credos „Bauen, bauen, bauen“ gilt es, die (Um)Nutzung unseres Gebäudebestands an erster Stelle für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu setzen. Innovative Lösungen für gemeinschaftliches Wohnen können hier skalierbare und flexible Anreize für diverse Nutzergruppen bieten und können so Lebensqualität für alle erzeugen.
Beispiele:
Bildung
Lebenslanges und partizipatives Lernen und Lehren
Bildung ist ein zentraler Hebel, um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen und unsere Demokratie zu stärken. Erst, wenn wir alle von Groß bis Klein mitgenommen haben, können wir große Veränderungen bewirken. Der Fokus auf Bildung liegt beim lebenslangen Lernen und Lehren, Forschen und Experimentieren. Trotz der großen Bandbreite an digitalen Medien ist das gemeinsame Lernen in einem Raum grundlegend inklusiver, nachhaltiger und erfolgversprechender. Hier geht es auch um das Erlernen der Bürgerbeteiligung und um das Erkennen
und Ergreifen der Möglichkeiten, an politischen und öffentlichen Partizipations-Prozessen teilzunehmen. Dies gilt ebenso für die Befähigung von Entscheidungsträger:innen und Politiker:innen, damit diese ihre gestaltende Rolle erkennen und annehmen.
Beispiele:
→ überkochen e.V. - Gemeinsam Kochen und Lernen im Unterricht, München
→ Studiengruppe Informationsdesign Burg Giebichenstein, Halle
Gesundheit
Gesundheit und Chancengleichheit als Fundament für eine starke Demokratie
kitchen on the run, © Ute Peppersack
Laut Artikel 25 der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen hat jedes Individuum das Recht auf einen Lebensstandard, der ihre und ihrer Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet. Dazu gehören ausreichend Nahrung und Kleidung, eine Wohnung sowie ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen. Auch Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt können einen entscheidenden Beitrag zur psychischen Gesundheit leisten. Daraus wird erkenntlich, dass Gesundheit nicht nur eine persönliche Angelegenheit ist, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft und dem Gemeinwohl dient, über alle Differenzen und Grenzen hinweg.
Beispiele:
→ VinziRast-lokal mittendrin, Wien
→ Vruit Sextoy-Set für die Insemination, Saarbrücken
→ Kitchen on the Run, deutschlandweit
Industrie
Potentiale nutzen und Innovationen fördern
Die materielle Produktion, einschließlich des Handwerks, ist trotz der fortschreitenden Digitalisierung nach wie vor ein relevanter Wirtschaftszweig, der sich stark wandelt. Viele Rechenzentren und Gewerbegebiete liegen in der sogenannten „Zwischenstadt“, einem undefinierten und unstrukturierten Raum zwischen Stadt und Land, der diverse Gestaltungslösungen benötigt. Hinzu kommt, dass durch die Aufgabe innerstädtischer Industrie, Hafen und Militärstandorte neues Potenzial entsteht für die Restrukturierung und Ansiedlung neuartiger, zukunftsweisender Industrie und Technologiestandorte.
Beispiele:
→ Creating NEBourhoods Together, München
→ Neckarinsel Stuttgart, Stuttgart
Konsum
Verantwortungsbewusste Entscheidungen für einen gesellschaftlichen Wandel
Kunststoffschmiede, © Konglomerat e.V.
Jeden Tag können wir über Konsumentscheidungen einen Beitrag leisten. Brauchen wir neue Kleidung, Produkte oder wie oft wollen wir verreisen? Diese Entscheidungen haben einen sehr großen Einfluss auf unsere Umwelt - bieten aber auch eine enorme individuelle Gestaltungsmöglichkeit. Verantwortungsbewusste Entscheidungen führen so zu nachhaltigerem Konsumieren. Was wir für ein besseres Leben ganz bestimmt nicht brauchen, sind noch mehr Dinge. Stattdessen benötigen wir neue Verfahren für die Wiederverwertung und -verwendung von Materialien und Produkten, mehr Cradle to Cradle-Ansätze sowie neuartige und innovative Prozesse und Produkte, um die Bürger:innenbeteiligung zu ermöglichen und die gewünschten Atmosphären zu erzielen. Gerade die Leerstände in unseren bisher von Konsum geprägten Zentren und Innenstädten bieten eine ideale Spielwiese, um konsumfreie „Dritte Orte“ zu kreieren.
Beispiele:
→ Kunststoffschmiede - Plastikrecycling als Manufaktur, Dresden
Kultur & Medien
Mit Kultur die Demokratie stärken
Theater on Tour, © Kollektiv Plus X
Floating Berlin, © Lena Giovanazzi
Kultur ermöglicht Perspektivwechsel, Kultur verbindet Disziplinen, Ausdrucksformen und macht als Kollektiv erlebbar, was für viele im Alltag und als Individuum im Verborgenen bleibt. Ob Hoch- oder Subkultur, Kunst, Design oder Performance - die Vielfalt der Wege, die in der Kultur- und Medienlandschaft gegangen werden können, sind grenzenlos. Über ihr Schaffen können Kultur- und Medienschaffende eine möglichst breite Öffentlichkeit erreichen, so entstehen neue Orte des Diskurses, des Aushandelns und schließlich auch des (Mit)Machens. Zudem ermöglichen neue Kooperationen und Netzwerke mit zivilgesellschaftlichen Akteuren breiter aufgestellte Podien, Veranstaltungen und Projekte.
Beispiele:
→ Les Siestes Festival, Toulouse
→ Bundesverband freier Radios, bundesweit
Mobilität
In Bewegung für die Welt von morgen
MCube aqt – Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt, © V.Zayika.
Ecopoint Frankenjura, © Stefan Riedl
Wie kann eine ökologische, soziale und resiliente Mobilität der Zukunft in der Stadt, aber auch auf dem Land aussehen? Diese Frage betrifft uns alle, denn Fortbewegung, Anbindung und Erreichbarkeit sind kein Luxus, sondern Grundbedürfnisse. Der Verkehrssektor stellt mit seinen hohen Emissionen und Schadstoffbelastungen nicht nur einen erheblichen Einflussfaktor für den Klimawandel dar, sondern belastet mit Lärm, Gefahren und einem hohen Flächenverbrauch auch das Leben. Wenn Städte aber auch ländliche Infrastruktur zukunftsfähig gestaltet werden sollen, dann besteht auch die Notwendigkeit, Mobilität sowie Digitalisierung neu zu denken – in allen Bereichen des täglichen Lebens, für die gesamte Gesellschaft und in allen Mobilitätsformen.
Beispiele:
→ Ecopoint Frankenjura, Nürnberg
→ MCube aqt – Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt, München
Öffentlicher Raum
Lebens- und Gestaltungsräume für alle!
Stadtlücken e.V., © Stadtlücken e.V.
In unseren dichter werdenden Städten und zunehmend anonymisierten Orten zeigt sich die enorme Bedeutung des öffentlichen Raums, als Ort des Austauschs und Diskurses, des Miteinanders und des Machens – oder einfach nur, um sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen. Denn gelebte Demokratie findet vor der Haustüre statt, außerhalb der eigenen vier Wände. Die Lebensqualität unserer Wohn- und Arbeitsorte hängt unmittelbar mit der Gestaltung und Nutzung unserer Plätze und Parks, Freiräume und Grünflächen zusammen. Er steht allen Menschen, meist ohne Bedingungen, frei zur Verfügung. Die Konsumfreiheit, Möglichkeiten der individuellen Nutzung und Gestaltung für Sport, Spiel und Bewegung, aber auch die Aufenthaltsqualität spielen dabei eine wichtige Rolle. Dafür braucht es vielfältige Ideen und diverse Nutzungsangebote, aber auch langfristiges Engagement.
Beispiele:
→ Endboss 1:1 Experiment – Pop-up Platz, Hamburg
→ Operation Himmelblick, Berlin
Sport
Die Kraft des Sportes für eine Stärkung der Gemeinschaft
Bellevue di Monaco Dachsportplatz, © Tom Bauer, Frank Schroth
Sport dient nicht nur der körperlichen Gesundheit, sondern schafft Gemeinschaft! Sport bietet die Möglichkeit, sich ohne Worte zu verständigen, ohne Konsumzwang etwas Gemeinschaftliches zu erleben und zugleich ein gutes Körpergefühl und einen Ausgleich für die eigene Psyche zu schaffen. Kostenfreie und inklusive Angebote außerhalb der eigenen Wohnung schaffen außerdem ein verbindendes Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft. Sport bildet daher eine gute Grundlage für weitere experimentelle und ko-kreative Projekte und Prozesse, wie die gemeinschaftliche Nutzung von öffentlichen Plätzen, Brachen, Dachflächen oder Leerständen für neuartige sportliche Erlebnisse und verbinden Menschen über gemeinsame Bewegung.
Beispiele:
Bildnachweise Header
© Floating Berlin, Lena Giovanazzi
Unter der Devise Design for Democracy. Atmospheres for a better life möchten wir in der Region Frankfurt RheinMain eine Plattform für gesellschaftliche Transformation durch Design schaffen – nachhaltig und partizipativ. Dabei sollen Initiativen und Projekte entstehen, die die Qualität unseres Zusammenlebens verbessern, den Zusammenhalt der Region und die Demokratie stärken – und das über das Projektjahr 2026 hinaus. In 10 Handlungsfeldern widmen wir uns den großen Herausforderungen unserer Zeit. Die Handlungsfelder sollen strukturgebend sein und sind als Kategorien zu verstehen und können sich auch überschneiden oder nebeneinander stehen.
Wichtig zu erwähnen: Die folgenden Projekte finden wir toll, stehen aber nicht im Kontakt zu ihnen. Sie kommen bewusst nicht aus der Region RheinMain. Zudem findet Ihr hier teils große Projekte und Prozesse, für die es eine sehr viel längere Umsetzungszeit als die Laufzeit der World Design Capital 2026 benötigt. In unserem → Open Call 2024 konnten deshalb auch alleinstehende kleine Projekte, Einzelveranstaltungen oder andere kleinere Teil-Aktionen aus großen Prozessen eingereicht werden.
Arbeiten
StadtFabrik: Neue Arbeit. Neues Design, © Peter Kainz/MAK
Haus der Materialisierung, © Raquel Gomez
Digitalisierung und Pandemie haben die Transformation unserer Arbeitswelt enorm beschleunigt. Veränderte Bedürfnisse der Arbeitenden, diverse Arbeitszeit und Arbeitsplatzmodelle erfordern Visionen für neue Arbeitsorte und Gemeinschaften in der Stadt und auf dem Land. Innovative Lösungswege und Modellprojekte, die funktional gemischte sowie gemeinschaftlich genutzte Arbeitsorte und Quartiere entwickeln, können sowohl den Gebäudebestand intensiver weiternutzen als auch Zeit und Emissionen durch kurze Wege einsparen. Aber auch Arbeitsprozesse, Verwaltung und digitale Infrastrukturen tragen dazu bei, dass wir uns in unserem Arbeitsumfeld wohl fühlen, gleiche Zugänge für alle ermöglichen und gesund bleiben. Selbstständigkeit, Flexibilität, Gemeinschaft und Teilhabe sind wichtige Aspekte der Arbeits- und somit auch der Lebenswelt von morgen.
Beispiele:
→ ZIRKA – Zentrum für interdisziplinäre Raum- und Kulturarbeit, München
→ DigitalService, Berlin
→ Haus der Materialisierung, Berlin
Bauen & Wohnen
Bezahlbar, nachhaltig und zukunftsfähig!
Ressourcenschonendes, serielles und kreislaufgerechtes Bauen sowie eine nachhaltige Bodenpolitik spielen eine bedeutende Rolle in der Gestaltung unseres Zusammenlebens. Die Erforschung neuer Materialien und die Erprobung von ReUse-Möglichkeiten von Abfall-Produkten und Bauteilen bieten ein weiteres Experimentierfeld. Statt des Credos „Bauen, bauen, bauen“ gilt es, die (Um)Nutzung unseres Gebäudebestands an erster Stelle für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu setzen. Innovative Lösungen für gemeinschaftliches Wohnen können hier skalierbare und flexible Anreize für diverse Nutzergruppen bieten und können so Lebensqualität für alle erzeugen.
Beispiele:
Bildung
Lebenslanges und partizipatives Lernen und Lehren
Bildung ist ein zentraler Hebel, um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen und unsere Demokratie zu stärken. Erst, wenn wir alle von Groß bis Klein mitgenommen haben, können wir große Veränderungen bewirken. Der Fokus auf Bildung liegt beim lebenslangen Lernen und Lehren, Forschen und Experimentieren. Trotz der großen Bandbreite an digitalen Medien ist das gemeinsame Lernen in einem Raum grundlegend inklusiver, nachhaltiger und erfolgversprechender. Hier geht es auch um das Erlernen der Bürgerbeteiligung und um das Erkennen
und Ergreifen der Möglichkeiten, an politischen und öffentlichen Partizipations-Prozessen teilzunehmen. Dies gilt ebenso für die Befähigung von Entscheidungsträger:innen und Politiker:innen, damit diese ihre gestaltende Rolle erkennen und annehmen.
Beispiele:
→ überkochen e.V. - Gemeinsam Kochen und Lernen im Unterricht, München
→ Studiengruppe Informationsdesign Burg Giebichenstein, Halle
Gesundheit
Gesundheit und Chancengleichheit als Fundament für eine starke Demokratie
kitchen on the run, © Ute Peppersack
Laut Artikel 25 der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen hat jedes Individuum das Recht auf einen Lebensstandard, der ihre und ihrer Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet. Dazu gehören ausreichend Nahrung und Kleidung, eine Wohnung sowie ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen. Auch Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt können einen entscheidenden Beitrag zur psychischen Gesundheit leisten. Daraus wird erkenntlich, dass Gesundheit nicht nur eine persönliche Angelegenheit ist, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft und dem Gemeinwohl dient, über alle Differenzen und Grenzen hinweg.
Beispiele:
→ VinziRast-lokal mittendrin, Wien
→ Vruit Sextoy-Set für die Insemination, Saarbrücken
→ Kitchen on the Run, deutschlandweit
Industrie
Potentiale nutzen und Innovationen fördern
Die materielle Produktion, einschließlich des Handwerks, ist trotz der fortschreitenden Digitalisierung nach wie vor ein relevanter Wirtschaftszweig, der sich stark wandelt. Viele Rechenzentren und Gewerbegebiete liegen in der sogenannten „Zwischenstadt“, einem undefinierten und unstrukturierten Raum zwischen Stadt und Land, der diverse Gestaltungslösungen benötigt. Hinzu kommt, dass durch die Aufgabe innerstädtischer Industrie, Hafen und Militärstandorte neues Potenzial entsteht für die Restrukturierung und Ansiedlung neuartiger, zukunftsweisender Industrie und Technologiestandorte.
Beispiele:
→ Creating NEBourhoods Together, München
→ Neckarinsel Stuttgart, Stuttgart
Konsum
Verantwortungsbewusste Entscheidungen für einen gesellschaftlichen Wandel
Kunststoffschmiede, © Konglomerat e.V.
Jeden Tag können wir über Konsumentscheidungen einen Beitrag leisten. Brauchen wir neue Kleidung, Produkte oder wie oft wollen wir verreisen? Diese Entscheidungen haben einen sehr großen Einfluss auf unsere Umwelt - bieten aber auch eine enorme individuelle Gestaltungsmöglichkeit. Verantwortungsbewusste Entscheidungen führen so zu nachhaltigerem Konsumieren. Was wir für ein besseres Leben ganz bestimmt nicht brauchen, sind noch mehr Dinge. Stattdessen benötigen wir neue Verfahren für die Wiederverwertung und -verwendung von Materialien und Produkten, mehr Cradle to Cradle-Ansätze sowie neuartige und innovative Prozesse und Produkte, um die Bürger:innenbeteiligung zu ermöglichen und die gewünschten Atmosphären zu erzielen. Gerade die Leerstände in unseren bisher von Konsum geprägten Zentren und Innenstädten bieten eine ideale Spielwiese, um konsumfreie „Dritte Orte“ zu kreieren.
Beispiele:
→ Kunststoffschmiede - Plastikrecycling als Manufaktur, Dresden
Kultur & Medien
Mit Kultur die Demokratie stärken
Theater on Tour, © Kollektiv Plus X
Floating Berlin, © Lena Giovanazzi
Kultur ermöglicht Perspektivwechsel, Kultur verbindet Disziplinen, Ausdrucksformen und macht als Kollektiv erlebbar, was für viele im Alltag und als Individuum im Verborgenen bleibt. Ob Hoch- oder Subkultur, Kunst, Design oder Performance - die Vielfalt der Wege, die in der Kultur- und Medienlandschaft gegangen werden können, sind grenzenlos. Über ihr Schaffen können Kultur- und Medienschaffende eine möglichst breite Öffentlichkeit erreichen, so entstehen neue Orte des Diskurses, des Aushandelns und schließlich auch des (Mit)Machens. Zudem ermöglichen neue Kooperationen und Netzwerke mit zivilgesellschaftlichen Akteuren breiter aufgestellte Podien, Veranstaltungen und Projekte.
Beispiele:
→ Les Siestes Festival, Toulouse
→ Bundesverband freier Radios, bundesweit
Mobilität
In Bewegung für die Welt von morgen
MCube aqt – Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt, © V.Zayika.
Ecopoint Frankenjura, © Stefan Riedl
Wie kann eine ökologische, soziale und resiliente Mobilität der Zukunft in der Stadt, aber auch auf dem Land aussehen? Diese Frage betrifft uns alle, denn Fortbewegung, Anbindung und Erreichbarkeit sind kein Luxus, sondern Grundbedürfnisse. Der Verkehrssektor stellt mit seinen hohen Emissionen und Schadstoffbelastungen nicht nur einen erheblichen Einflussfaktor für den Klimawandel dar, sondern belastet mit Lärm, Gefahren und einem hohen Flächenverbrauch auch das Leben. Wenn Städte aber auch ländliche Infrastruktur zukunftsfähig gestaltet werden sollen, dann besteht auch die Notwendigkeit, Mobilität sowie Digitalisierung neu zu denken – in allen Bereichen des täglichen Lebens, für die gesamte Gesellschaft und in allen Mobilitätsformen.
Beispiele:
→ Ecopoint Frankenjura, Nürnberg
→ MCube aqt – Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt, München
Öffentlicher Raum
Lebens- und Gestaltungsräume für alle!
Stadtlücken e.V., © Stadtlücken e.V.
In unseren dichter werdenden Städten und zunehmend anonymisierten Orten zeigt sich die enorme Bedeutung des öffentlichen Raums, als Ort des Austauschs und Diskurses, des Miteinanders und des Machens – oder einfach nur, um sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen. Denn gelebte Demokratie findet vor der Haustüre statt, außerhalb der eigenen vier Wände. Die Lebensqualität unserer Wohn- und Arbeitsorte hängt unmittelbar mit der Gestaltung und Nutzung unserer Plätze und Parks, Freiräume und Grünflächen zusammen. Er steht allen Menschen, meist ohne Bedingungen, frei zur Verfügung. Die Konsumfreiheit, Möglichkeiten der individuellen Nutzung und Gestaltung für Sport, Spiel und Bewegung, aber auch die Aufenthaltsqualität spielen dabei eine wichtige Rolle. Dafür braucht es vielfältige Ideen und diverse Nutzungsangebote, aber auch langfristiges Engagement.
Beispiele:
→ Endboss 1:1 Experiment – Pop-up Platz, Hamburg
→ Operation Himmelblick, Berlin
Sport
Die Kraft des Sportes für eine Stärkung der Gemeinschaft
Bellevue di Monaco Dachsportplatz, © Tom Bauer, Frank Schroth
Sport dient nicht nur der körperlichen Gesundheit, sondern schafft Gemeinschaft! Sport bietet die Möglichkeit, sich ohne Worte zu verständigen, ohne Konsumzwang etwas Gemeinschaftliches zu erleben und zugleich ein gutes Körpergefühl und einen Ausgleich für die eigene Psyche zu schaffen. Kostenfreie und inklusive Angebote außerhalb der eigenen Wohnung schaffen außerdem ein verbindendes Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft. Sport bildet daher eine gute Grundlage für weitere experimentelle und ko-kreative Projekte und Prozesse, wie die gemeinschaftliche Nutzung von öffentlichen Plätzen, Brachen, Dachflächen oder Leerständen für neuartige sportliche Erlebnisse und verbinden Menschen über gemeinsame Bewegung.
Beispiele:
Bildnachweise Header
© Floating Berlin, Lena Giovanazzi