Fahrende Beete

Plätze sind ein gesellschaftliches Brennglas: Sie bündeln soziale, menschliche und alltägliche Begegnungen. Der Klimawandel beeinträchtigt diese Orte jedoch massiv – im Hochsommer erhitzen sich unbeschattete Steinflächen auf über 80 Grad.

Die Fahrenden Beete setzen genau hier an. Sie spenden gezielt Schatten, dienen als variable Stadtmöblierung und bieten jungen Bäumen die Möglichkeit, sich an Standort und Stadtklima zu gewöhnen, bevor sie nach zwei bis drei Jahren ausgepflanzt werden. Darüber hinaus können die Beete als Leitsystem, Abgrenzung oder sogar als Choreografie genutzt werden. Sie reagieren flexibel auf die Bedürfnisse des städtischen Lebens: Bei Demonstrationen schaffen sie Schutzräume, bei Festen ziehen sie sich platzsparend zurück und geben den Raum wieder frei.

So wird Demokratie im Stadtraum sichtbar – als Bewegung, Möglichkeit, Kompromiss und Vorausschau. Im Gegensatz dazu bleibt fest installierte Stadtmöblierung meist statisch und dekorativ. Die zentrale Herausforderung liegt in der Entwicklung von Beetkonstruktionen, die sich selbstständig über den Platz bewegen, Hindernisse erkennen und den hohen Belastungen im Alltag standhalten.