
Democratize Consumption!
Janine Seitz
Konsum ist Teil der menschlichen Kultur. Konsum ist Freizeitbeschäftigung, hilft gegen Langeweile und stärkt das Selbstbewusstsein, wurde zum Faible, zur Projektionsfläche und zur Sucht.
Konsum kennt keine Grenzen mehr – und doch zeigen sich Verschleißerscheinung einstiger Einkaufsmagneten. Wir konsumieren lieber auf der Couch und holen uns die globalen Shoppingwelten aufs Smartphone.
Das Museum für Konsumkultur will die glorreiche Geschichte der Kauf- und Warenhäuser mit der Zukunft des Konsums verbinden. Hierfür sollen leerstehende Handelsflächen (z.B. der ehemalige Sportscheck in Wiesbaden) genutzt werden. In einzelnen Räumen werden die Anfänge und die Blüte der Warenhäuser, die Enteignung der jüdischen Familien in der NS-Zeit, das Wirtschaftswunder in der BRD, sozialistischer Konsum in der DDR bis hin zum schleichenden Tod der Kaufhäuser gezeigt. Neben dieser kleinen Geschichte der Konsumkultur sollen gemeinsam große Visionen für die Zukunft des Konsums entwickelt und diskutiert werden. Das Museum ist als Serie geplant mit einzelnen Bausteinen. Langfristiges Ziel ist es, ein festes Museum für Konsumkultur aufzubauen.