©Rainer GabrielAltes, neu erleben – wie Architektur Emotionen steuert
Führung & Spaziergang
Forschungsgruppe TRACE
Multiple Krisen fordern unsere Gesellschaft und Demokratie heraus. Da können Informationen über emotionale Designqualitäten, die potenziell sowohl die Gesundheit fördern als auch die Resilienz steigern können, sicher nicht schaden.
Die Vermittlung der international publizierten TRACE (Transmission in Rhetoric, Arts and Cultural Evolution) Architekturwahrnehmungsexperimente via einer "Besucherschule" in Frankfurts Neuer Altstadt thematisiert, basierend auf EEG-Messdaten, eingebunden in einen kultur-evolutionären Kontext, wie Kulturtransmission unbewusst unsere Wahrnehmung beeinflusst. Positiv wie negativ!
Über die seit Jahrtausenden auf uns einwirkenden Kulturregeln haben sich kulturelle Inklusionseffekte in unsere Wahrnehmung eingeschlichen. Anhand von Frankfurt lassen sich sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen dieses Umstands veranschaulichen.
Denn zum einen zahlt klassisches Fassadendesign aktiv auf die Gesundheit des Betrachters ein, während andererseits die unbewusst getriggerten kulturellen Inklusionseffekte gleichzeitig unbewusste Exklusioneffekte generieren können.
Frankfurts Neue Altstadt zeigt exemplarisch wie Design zur Stressreduktion und damit zu gesteigerter Resilienz und Gesundheit beim Betrachter genutzt werden kann. Übertragen auf andere Orte zeigt sich so auch, warum Bauen im Bestand und minimal invasive Eingriffe sinnvoll sind und wie kulturell geprägtes Design gesellschaftlichen Zusammenhalt unbewusst fördern oder aber sabotieren kann.
Bei den Meinungen zum Design von Frankfurts Neuer Altstadt wird die Wahrnehmungsdiskrepanz zwischen Fachleuten (Architekten/Innen) und der allgemeinen Öffentlichkeit gut sichtbar. Durch die Evidenz basierte Open-Air Besucherschule soll versucht werden, beide Meinungen miteinander zu versöhnen, so dass zukünftiges Design durch die Bewusstwerdung von unbewussten Designelementen auf breiter Basis nachhaltig Gutes bewirken kann.